Diagnose, Behandlung & Vorbeugung

Was hilft bei einer Bindehautentzündung?

Im Folgenden erhalten Sie Informationen über die Diagnose einer Konjunktivitis und entsprechende Behandlungsmöglichkeiten. Letzere sind neben der Ausprägung immer auch von der Ursache abhängig.

1. Bindehautenzündung Diagnose
2. Bindehautenzündung Behandlung
2.1 mechanische Konjunktivitis
2.2 allergische Bindehautentzündung
2.3 bakterielle Bindehautentzündung
2.4 virale Konjunktivitis
3. Alternativtherapie – Homöopathie und Schüssler Salze
3.1 Homöopathische Mittel
3.2 Schüssler Salze
4. Bindehautentzündung vorbeugen
5. Folgen bei Nichtbehandlung
6. Richtige Anwendung von Augenpräparaten

Wie wird eine Bindehautentzündung diagnostiziert?

Die Diagnostik der Bindehautentzündung erfordert seitens des Augenarztes eine ausführliche Patientenanamnese. Gestellt wird die Diagnose anhand der typisch auftretenden Symptome einer Bindehautentzündung. Mit Hilfe einer so genannten Spaltlampe kann der Augenarzt das Auge unter bestimmter Beleuchtung vergrößert betrachten und Veränderungen auf der Bindehaut feststellen.

Darüber hinaus finden Tast- und Abstrichuntersuchungen statt, um die Diagnose zu sichern. Ein Abstrich, der labortechnisch untersucht wird, kann zudem Aufschluss über den genauen Auslöser der Konjunktivitis geben. Dieses Wissen ist wichtig, um die Entzündung adäquat zu behandeln.

Wie wird eine Bindehautentzündung behandelt?

Die Behandlung einer Konjunktivitis richtet sich nach dem Ausmaß der Beschwerden und vor allem nach der Ursache. Oftmals dauert die Behandlung nur wenige Tage und verläuft ohne Komplikationen.

Mechanische Konjunktivitis behandeln

Diese Form der Bindehautentzündung ist meist harmlos und heilt innerhalb weniger Tage wieder aus. Sind Sie sich jedoch nicht sicher, welche Ursache der Erkrankung zugrunde liegt, holen Sie sich Rat beim Augenarzt.

Nicht-medikamentöse Behandlung: mechanische Reize meiden

Exogene Reize wie Zugluft, UV-Licht, Staub oder Rauch, aber auch Chlorwasser, trockene Luft oder ein Sandkorn können die unangenehmen Symptome einer Bindehautentzündung hervorrufen oder auch zu trockenen Augen führen. Idealerweise werden die auslösenden Faktoren weitestgehend vermieden, was jedoch nicht immer möglich ist. In jedem Fall sollte(n) das/die betroffene(n) Auge(n) geschont werden.

Behandlung mit Medikamenten

Abhilfe können zudem rezeptfreie Präparate aus der Apotheke schaffen. Hier eignen sich so genannte Alpha-Sympathomimetika (Vasokonstriktoren), die eine Linderung der Augenreizung herbeiführen. Zu geeigneten Wirkstoffen zählen zum Beispiel Xylometazolin, Tramazolin sowie Naphazolin oder Oxymetazolin. Diese Substanzen werden auch als ‚Weißmacher‘ bezeichnet, da sie dafür sorgen, dass sich die erweiterten Blutgefäße zusammenziehen und die damit verbundenen Rötungen zurückgehen. Allerdings sind diese Präparate keinesfalls zur dauerhaften Anwendung geeignet, da sie zu einer Verhornung der Bindehaut führen können. Angewendet werden dürfen die Präparate auch nicht bei trockenen Augen.

Künstliche Tränen bei trockenen Augen

Bei trockenen Augen, die eine Konjunktivitis begünstigen können oder einer bestehenden Bindehautentzündung durch äußere Reize helfen sehr gut künstliche Tränen in Form von Augentropfen sowie Augengele. Diese benetzen das Auge mit Flüssigkeit, so dass es gar nicht erst zum Austrocknen der Augen kommt.

Künstliche Tränen und Augengel bei Konjunktivitis
Künstliche Tränen und Augengel bei Konjunktivitis

Durch äußere Reize wie Zugluft oder verrauchte Räume kann sich nämlich häufig das Auge nicht mehr selbst ausreichend mit Flüssigkeit benetzen.

Hilfreich sind in diesen Situationen beispielsweise Filmbildner mit Wirkstoffen wie Carbomer (in Präparaten wie Thilo-Tears SE Augengel oder Vidisic Augengel), Polyvinylalkohol (in Präparaten wie Liquifim O.K. Augentropfen oder Lacrimal O.K. Augentropfen), Hyaluronsäure mit Natriumchlorid (in Präparaten wie Hylo-Vision HD Augentropfen oder HYLO-GEL Augentropfen) sowie Dexpanthenol und Hyaluronsäure mit Natriumchlorid (in Präparaten wie Bepanthen Augentropfen), aber auch Hypromellose (in Präparaten wie Sic-Opthal Sine Augentropfen oder Genteal Augentropfen).

Sind Sie sich unsicher, lassen Sich sich bitte von Ihrem Apotheker beraten oder wenden Sie sich an Ihren Arzt.

Allergische Bindehautentzündung behandeln – Was hilft?

Allergische Bindehautentzündungen können nur symptomatisch, nicht aber antibiotisch behandelt werden.

Nicht-medikamentöse Behandlung: Vermeidung des Allergens

Bei einer allergisch bedingten Konjunktivitis ist es zunächst wichtig, das Allergen genauestens herauszufinden, damit die Allergie adäquat behandelt werden kann. In einigen Fällen ist dies gar nicht so einfach, so dass mehrere Allergietests notwendig sind, bis der Grund der Allergie herausgefunden worden ist.

Hypersensibilisierung ist ratsam

Eine Hyposensibilisierung ist gegen das verantwortliche Allergen sehr zu empfehlen. Hier bekommt der Patient innerhalb von drei Jahren in bestimmten Zeitabständen das Allergen mittels einer Spritze injiziert. Hier wird dann die Überempfindlichkeit des Immunsystems herabgesetzt, so dass weniger bis keine allergischen Reaktionen die Folge sind. Wie erfolgversprechend eine Hypersensibilisierung bei den Betroffenen ist, ist individuell unterschiedlich.

Behandlung mit Medikamenten

Um eine allergisch bedingte Konjunktivitis zu behandeln, stehen verschiedene Präparate, die zum Teil verschreibungspflichtig sind, zur Verfügung.

Antihistaminika: Tropfen oder zur oralen Einnahme
Hier helfen Antihistaminika, die Allergiebeschwerden zu lindern. So gibt es Antihistaminika-Augentropfen mit Wirkstoffen wie Azelastin (in Präparaten wie Vividrin Akut Antiallergische Augentropfen oder Allergodil Augentropfen), Levocabastin (in Präparaten wie Livocab Augentropfen), die rezeptfrei erhältlich sind. Zu den rezeptpflichtigen Antihistaminika-Wirkstoffen zählen beispielsweise Emedastin, Epinastin, Ketotifen oder Olopatadin.

Antihistaminika bei Konjunktivitis
Antihistaminika bei Konjunktivitis

Dabei werden die Präparate mehrmals täglich in die Augen getropft. Antihistaminika können auch einmal täglich oral eingenommen werden. Zu bewährten rezeptfreien Wirkstoffen zählen zum Beispiel Cetirizin (in Präparaten wie Cetirizin-ratiopharm bei Allergien 10mg oder Cetirizin Hexal bei Allergien 10mg) sowie Loratadin (in Präparaten wie Lorano Akut Tabletten). Rezeptpflichtige Wirkstoffe sind unter anderem Fexofenadin.

In der Regel werden die Präparate für verschiedene Heuschnupfen- und allergiebedingte Symptome wie Niesen, laufende Nase oder Juckreiz oder eben auch bei einer allergiebedingten Bindehautentzündung eingesetzt.

Einsatz von Mastzellstabilisatoren
Mastzellstabilisatoren wie zum Beispiel Cromoglicinsäure (in Präparaten wie Crom Opthal Augentropfen oder Vividrin Antiallergische Augentropfen) können als Augentropfen dargereicht oder teilweise auch eingenommen werden. Auf diese Weise wird die Ausschüttung von Histamin gehemmt, jedoch setzt der Wirkeintritt verzögert ein. Demnach empfiehlt es sich, die Präparate vorbeugend anzuwenden.

Anwendung von Kortikoiden
Kortikoide besitzen unter anderem eine entzündungshemmende und antiallergische Wirkung. Demnach kommen sie in Form von Augentropfen oder –salbe bei schwereren Formen der allergischen Bindehautentzündung zum Einsatz und erzielen eine gute Wirkung. Jedoch sollte die Anwendung nur über einen kurzen Zeitraum und möglichst unter Überwachung des Augenarztes erfolgen. Bei längerer Darreichung besteht das Risiko von unerwünschten Wirkungen wie eine Trübung der Augenlinse, eine höhere Infektanfälligkeit am Auge oder der Grüne Star. Kortikoid-Augentropfen oder –salben enthalten unter die Wirkstoffe Dexamethason, Hydrocortison, Prednisolon oder Rimexolon und sind rezeptpflichtig.

schleimhautabschwellende Präparate bei Konjunktivitis
schleimhautabschwellende Präparate bei Konjunktivitis

Anwendung von abschwellenden Präparaten
Bei einer sehr starken oder akuten allergischen Bindehautentzündung können für kurze Zeit auch Präparate helfen, welche die Schleimhaut abschwellen (zum Beispiel Berberil N Augentropfen, Opthalmin-N Augentropfen oder Visine Yxin Augentropfen). Diese bewirken eine Verengung der Blutgefäße und können damit verbunden den auftretenden Juckreiz sowie die Rötung mildern.

Eine dauerhafte Anwendung der Mittel ist allerdings nicht zu empfehlen, da es zwar zunächst zu einer Reduzierung der Durchblutung der Bindehaut kommt, später tritt die Durchblutung jedoch umso stärker in Erscheinung.

Künstliche Tränen ohne Konservierungsstoffe und kalte Kompressen können ebenfalls dabei helfen, dass die Bindehautentzündung möglichst schnell abklingt.

Bakterielle Bindehautentzündung behandeln

Zur Behandlung einer bakteriellen Bindehautentzündung sind Antibiotika häufig die ersten Mittel der Wahl.

Nicht-medikamentöse Behandlung: Augenreinigung

Soll die bakterielle Bindehautentzündung zunächst ohne Medikamente behandelt werden, empfiehlt sich eine morgendliche Augenreinigung. Dazu wird abgekochtes und noch lauwarmes Wasser auf ein Wattepad gegeben, um dann die Augen von außen nach innen auszuwischen. Auf Zusätze wie Kamille oder Schwarztee sollte verzichtet werden, da diese bei Betroffenen manchmal allergische Reaktionen hervorrufen können.

Leichtes Kühlen und eine Abdunkelung des Raumes können zudem zu einer Linderung der Symptome beitragen.

Medikamentöse Therapie: Bakterien reagieren oft unempfindlich auf Antibiotika

Allerdings kommt es zunehmend vor, dass Bakterien, die eine Bindehautentzündung auslösen, resistent gegenüber der Antibiotika-Gabe sind.

In 60 Prozent der Fälle heilt eine bakterielle Bindehautentzündung selbstständig innerhalb von 1 bis 2 Wochen aus. Unter Einnahme eines verordneten Antibiotikums heilt eine Bindehautentzündung in der Regel innerhalb von zwei bis fünf Tagen aus. Laut Studien der DOG (Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft) könne mit der Antibiotika-Gabe bis zu drei Tagen gewartet werden. Die auftretenden Beschwerden lassen sich zeitweise mit künstlichen Tränen mindern. Tritt nach drei Tagen hingegen keine Besserung ein, sollten Betroffene einen Augenarzt aufsuchen, um dann ein entsprechendes Antibiotikum zu erhalten.¹

In seltenen Fällen kann eine schwere bakterielle Konjunktivitis auftreten. In diesem Fall ist es wichtig, den Erreger ganz genau zu ermitteln, damit mit dem richtigen Antibiotikum behandelt werden kann. Dabei werden Augentropfen verabreicht, häufig in Begleitung der Verabreichung von speziellen Tabletten.

Welche Antibiotika werden bei Konjunktivitis eingesetzt?
Verbessert sich der Zustand der Bindehautentzündung nicht von selbst innerhalb weniger Tage, werden Antibiotika verordnet. Diese werden je nach Schwere der Bindehautentzündung stündlich oder mehrmals täglich als Augentropfen oder –salbe angewendet.

Zum einen können dies Aminoklykoside sein, die gegen Staphylokokken oder Enterobacteriaceae wirken, nicht aber gegen Chlamydien und Pneumokokken. Zum anderen gibt es auch so genannte Gyrasehemmer, die als Breitbandantibiotika über ein großes Wirkungsspektrum verfügen und auch gegen Chlamydien den gewünschten Erfolg zeigen.

Wie lange werden Antibiotika bei Konjunktivitis angewendet?
In der Regel entscheidet der behandelnde Augenarzt, wie lange die verordneten Antibiotika angewendet werden. Tritt kein Sekret mehr aus und hat sich der Allgemeinzustand gebessert, sollten Betroffene erneut den Augenarzt aufsuchen und die weiterführende Therapie besprechen.

Anwendung künstlicher Tränen
Künstliche Tränen sind rezeptfrei in Form von Augentropfen oder Augengelen erhältlich und imitieren den natürlichen Tränenfilm des Auges. Diese bilden eine Art Schutzfilm auf der Bindehaut und lindern auf diese Weise die auftretenden Beschwerden. Um eine Ausbreitung der Infektion zu vermeiden, sollten bevorzugt Einzeldosen angewendet werden, die nach dem Gebrauch sofort entsorgt werden können.

Antibiotika auch bei pilzbedingter Konjunktivitis
Im Übrigen wird auch eine pilzbedingte Bindehautentzündung ähnlich wie eine bakterielle Konjunktivitis mit antibiotischen Augentropfen oder -salben behandelt.

Virale Bindehautentzündung behandeln

Eine virale Bindehautentzündung kann nur symptomatisch behandelt werden.

Nicht-medikamentöse Behandlung einer viralen Konjunktivitis

Da diese Form der Konjunktivitis sehr ansteckend ist, sollten bezüglich der Hygiene einige Maßnahmen ergriffen werden (zum Beispiel häufiges Händewaschen und Desinfizieren, getrennte Handtücher in einem Haushalt mit mehreren Personen etc.). Betroffene können ihre Beschwerden lindern, indem sie die Augen mit einer sterilen Kochsalzlösung auswaschen oder kühle Kompressen auflegen.

Behandlung mit Medikamenten

Bei einer viralen Bindehautentzündung ist meist keine gezielte und wirksame Therapie möglich. Der Einsatz antibiotikahaltiger Präparate bringt keine gewünschte Besserung, da Antibiotika keine Wirkung gegen die viralen Ursachen der Erkrankung zeigen.

Anti-virale Präparate gegen Herpes-Viren

Das gilt nicht bei einer durch Herpesviren hervorgerufenen Bindehautentzündung, denn hier kann der Wirkstoff Aciclovir verabreicht werden. Durch dieses Medikament werden die Viren bekämpft, so dass der Krankheitsverlauf milder ausfällt.

Des Weiteren kann der Einsatz künstlicher Tränen die Symptome einer viralen Bindehautentzündung lindern.

Alternativtherapie – Homöopathie und Schüssler Salze

Bindehautentzündung Behandlung mit Homöopathie
Bindehautentzündung Behandlung mit Homöopathie

Alternative Heilmethoden wie die Homöopathie oder Schüssler Salze können unterstützend bei einer Bindehautentzündung angewendet werden und helfen, auftretende Beschwerden zu lindern.

Homöopathische Mittel bei Konjunktivits

Im Folgenden erhalten Sie eine Auflistung verschiedener homöopathischer Mittel, die bei einer Konjunktivitis das Krankheitsbild positiv beeinflussen können. Die Präparate sind als Tabletten, Globuli oder Tropfen erhältlich. Bei der Anwendung von homöopathischen Mitteln ist die richtige Einnahmemenge besonders wichtig. Empfohlen wird Folgendes:

Erwachsene und Jugendliche nehmen 1-2 Tabletten oder 5-10 Globuli bzw. 5-10 Tropfen.

Apis (Honigbiene)

Krankheitssymptome:

  • starke Schwellung der Augen
  • hell gerötete Bindehaut mit prallen Äderchen
  • starkes Augentränen, brennend und heiß
  • Schmerzen stechend
  • weite Pupillen

Aconitum (Eisenhut)

Krankheitssymptome:

  • plötzlich auftretende sehr starke Schmerzen durch kalten, trockenen Wind
  • ist ein Fremdkörpergefühl der Auslöser, ist der Gang zum Augenarzt ratsam
  • heiße, trockene und gerötete Bindehaut
  • Lider brennen und sind trocken

Belladonna (Tollkirsche)

Krankheitssymptome:

  • Konjunktivitis durch nasse Kälte, Zugluft oder Sonne
  • hohe Lichtempfindlichkeit
  • stark rote Bindehaut mit Schwellung
  • anfangs trocken, später starker Tränenfluss
  • Pupillen weit

Euphrasia (Augentrost)

Krankheitssymptome:

  • ständiges Augentränen
  • angeschwollene und brennende Augenlider durch Tränenfluss
  • Fremdkörpergefühl (wie Sand im Auge)
  • hohe Lichtempfindlichkeit und Lichtscheu
  • rote und geschwollene Bindehaut
  • meist enge Pupillen

Graphites (Graphit)

Krankheitssymptome:

  • bei chronischer und akuter Konjunktivitis
  • rote und geschwollene Augenlider
  • rissige, trockene und schuppige Haut
  • Absonderungen auf den Augenlidern in honiggelber Farbe

Pulsatilla (Kuhschelle)

Krankheitssymptome:

  • reichlicher, aber milder gelblich bis eitriger Sekretfluss
  • ständiges Augenreiben und Lichtscheuheit
  • juckende, brennende und geschwollene Lider
  • Besserung durch kalte Kompressen

Rhus toxicodendron (Giftsumach)

Krankheitssymptome:

  • eitrig verklebte Augenlider am Morgen
  • Auslöser sind Nässe und Kälte
  • Tränenfluss ist eitrig
  • brennende Schmerzen mit geschwollenem Oberlid
  • Verschlechterung abends sowie durch Bewegung und Berührung

Ruta (Weinraute)

Krankheitssymptome:

  • Auslöser ist Überanstrengung der Augen (Computerarbeit, Lesen etc.)
  • Betroffene haben ständig das Bedürfnis sich die Augen zu reiben
  • gerötete und brennende Augen

Empfohlen werden die Präparate in den Potenzen D12 oder C6. Die homöopathischen Mittel werden in folgenden zeitlichen Abständen eingenommen:

  • im hochakuten Fall – alle 5 bis 10 Minuten, jedoch nicht mehr als 5 Gaben
  • im akuten Fall – alle 2 Stunden, für maximal 24 Stunden
  • im Normalfall – dreimal täglich die Normaldosis²

Bei Unklarheiten oder Fragen zu Risiken und Nebenwirkungen empfiehlt sich ein Arzt, Apotheker oder Homöopath.

Schüssler Salze bei Bindehautentzündung

Eine Bindehautentzündung kann neben der Gabe homöopathischer Präparate auch mit Schüssler Salzen behandelt werden:

Schüssler Salz Nr. 4 – Kalium chloratum

Schüssler Salz Nr. 4 empfiehlt sich bei einer Bindehautentzündung, die mit verklebten Lidern sowie einer weißlichen Sekretabsonderung einhergeht.

Schüssler Salz Nr. 17 – Manganum sulfuricum

Schüssler Salz Nr. 17 ist bei einer Konjunktivitis anzuraten, die mit roten, entzündeten und schmerzenden Augen einhergeht.

Schüssler Salz Nr. 6 – Kalium sulfuricum

Schüssler Salz Nr. 6 kann bei einer chronischen Bindehautentzündung mit gelblich-grünem Sekret eingenommen werden.

Einnahme und Dosierung der Schüssler Salze

Die Schüssler Salze in Tablettenform sollen nicht geschluckt, sondern unter die Zunge gelegt werden und sich dort langsam auflösen. Die Dosierung der Salze richtet sich zudem nach der Stärke der Beschwerden. Für Erwachsene und Kinder über 12 Jahre wird zu folgender Dosierung geraten:

  • bei akuten Beschwerden – alle 5 bis 10 Minuten 1 Tablette
  • bei chronischen Beschwerden oder zur Nachbehandlung akuter Beschwerden – 2- bis 6-mal täglich 1 bis 2 Tabletten³

Bei Unklarheiten oder Fragen zu Risiken und Nebenwirkungen empfiehlt sich der Rat von einem Arzt oder Apotheker.

Ergänzende Informationen
Weitere Informationen zum Vorbeugen einer Bindehautentzündung und die Behandlung der Bindehautentzündung mit Hausmitteln gibt es auf dieser Seite.

Bindehautentzündung vorbeugen

Auch, wenn sich eine Bindehautentzündung nicht grundsätzlich vermeiden lässt, so gibt es dennoch einige präventive Maßnahmen, die Betroffene berücksichtigen können:

  • ausreichende Hygiene der Hände mit anschließender Desinfektion, getrennte Nutzung von Handtüchern in Mehrpersonen-Haushalten (ansteckende Bindehautentzündung)
  • Vermeidung von Zugluft und Rauch
  • Kontakt mit ansteckenden Personen vermeiden
  • rechtzeitige Einnahme antiallergischer Medikamente
  • Tragen einer Schutzbrille (Ski-, Sonnen- oder Schwimmbrille) zur Reduzierung äußerer Umweltreize
  • Überbeanspruchung der Augen vermeidern (bei langer Bildschirmarbeit Pausen einlegen und für ausreichende Beleuchtung sorgen)
  • bei Allergikern das Allergen meiden (Pollen, Medikamente oder auch Kosmetika beachten)

Bei geröteten Augen zum Arzt

Um andere Erkrankungsformen auszuschließen, ist der Besuch eines Augenarztes immer ratsam, wenn gerötete Augen auftreten. Auch, wenn eine Bindehautentzündung auf den ersten Blick keine schwere Krankheit darstellt und auch gut behandelbar ist, sollte diese in vielen Fällen medikamentös mit Augentropfen, am besten bereits beim Auftreten der ersten Symptome, behandelt werden. Tritt eine Konjunktivitis immer wieder gehäuft auf, können sich im schlimmsten Fall bei einem Nichtbehandeln Folgeerkrankungen einstellen. Um dies zu vermeiden, sollte der Besuch eines Augenarztes obligatorisch sein.

Andere Erkrankungen im Hinterkopf haben

Ein Arztbesuch ist auch deshalb häufig anzuraten, weil es verschiedene Erkrankungen gibt, deren Symptome denen einer Bindehaut sehr ähnlich sind. So wären besipielsweise auch folgende Erkrankungen denkbar:

  • Verletzungen der Hornhaut
  • akuter Glaukomanfall (plötzlicher Anstieg des Augeninnendrucks)
  • Augenentzündungen in anderen Bereichen wie zum Beispiel, der Lederhaut, Regenbogenhaut oder der Augenlider

Deswegen sollten Sie bei Unsicherheit unbedingt einer Arzt aufsuchen.

Was passiert bei Nichtbehandlung einer Bindehautentzündung?

Einige Formen der Bindehautentzündung, etwa die virale Konjunktivitis, heilen auch unbehandelt aus. Das müssen sie sogar, da gegen ein Virus kein Antibiotikum hilft. Hier können nur die Symptome behandelt werden. Dennoch sollte die Konjunktivitis augenärztlich untersucht und behandelt werden, da andernfalls ein chronischer Verlauf entstehen kann.

Chronische Form kann zu dauerhafter Sehschwäche führen

Zudem sind neben der viralen Form auch bakterielle Infektionen ansteckend und sollten schon aus diesem Grund versorgt werden. Ein unbehandelter, bereits chronischer Verlauf kann außerdem eine dauerhafte Sehschwäche nach sich ziehen. Im schlimmsten Fall kann eine Konjunktivitis zudem auf die Hornhaut des Auges übergehen und das gesamte Auge ernsthaft schädigen.

Info: So wenden Sie Augenpräparate richtig an

Für die richtige Anwendung von Augensalben oder –tropfen sollten Sie einige Faktoren beachten. Nur so kann die Heilung optimal erfolgen und Sie verhindern, dass sich die Erkrankung weiter ausbreitet oder gar auf andere Personen überträgt bzw. Sie sich bei anderen Betroffenen anstecken:

  1. Bei der Anwendung von verschreibungspflichtigen Augenmedikamenten sollten Sie immer mit einem Augenarzt Rücksprache halten.
  2. Wenden Sie niemals einfach Augenpräparate an, die Sie noch von vergangenen Erkrankungen zu Hause haben und bereits angebrochen sind.
  3. Augenmedikamente, die anderen Personen verordnet wurden, sollten Sie niemals ohne ärztliche Diagnosestellung anwenden, auch wenn die Symptome bei Ihnen zutreffen.
  4. Augensalben oder –tropfen sollten Sie nicht über den verordneten Behandlungszeitraum hinaus verwenden.
  5. Achten Sie darauf, dass beim Einbringen der Tropfen oder Salbe das Auge nicht in direkten Kontakt mit dem Arzneimittel kommt.
  6. Bei rezeptfreien Medikamenten sollten Sie bedenken, dass auch diese nicht unbedenklich sind. Auch hier empfiehlt sich die Rücksprache mit dem Augenarzt.
  7. Beim Auflegen von Kompressen oder Augenspülungen sollten Sie auf die Verwendung von Kamille verzichten, da diese häufig allergische Reaktionen hervorrufen kann.

Quellen:

¹http://www.deutsche-apotheker-zeitung.de

²Sommer, Sven: Homöopathie (GU Gesundheits-Kompass), 3. Auflage. München: GRÄFE UND UNZER Verlag GmbH, 2010, S. 28-29

³Heepen, Günther H.: Schüssler Salze (GU Gesundheits-Kompass), 11. Auflage. München: GRÄFE UND UNZER Verlag GmbH, 2008, S. 20